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Am 23.10.2012 um 17 Uhr findet in der Hauptbibliothek am Kornmarkt der Vortrag „Der Alltag eines taubblinden Menschen“ von Kristin Günther aus der Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften der WHZ statt.
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Als taubblind werden Menschen bezeichnet, die eine doppelte Sinnesschädigung haben. Dabei sind die Einschränkungen von Hör- und Sehvermögen so stark, dass das Fehlen des einen Sinnes nicht durch andere Sinne kompensiert werden, sondern nur mit Hilfe Dritter ausgeglichen werden kann. Folgender Satz mag dies verdeutlichen:„Ein gehörloser Mensch sieht ein vorbeifahrendes Auto, ein blinder
Mensch hört es, ein taubblinder Mensch nimmt es nicht wahr.“Taubblind bedeutet nicht unbedingt vollkommene Gehörlosigkeit und Blindheit. Die häufig verwendete Beschreibung mit den Worten „ein Leben in Stille und Dunkelheit“ trifft daher nicht immer zu. Sicher ist, dass die Umwelt durch die doppelte Sinnesbehinderung vollkommen anders erfasst wird. Die meisten Dinge können ohne spezifische Hilfen oder eine Begleitung oder Assistenz nicht wahrgenommen werden.
Viele betroffene Menschen sind zunächst gehörlos und erblinden im Laufe Ihres Lebens, andere haben starke Sehbehinderungen und verlieren das Gehör, wieder andere verlieren beide Sinne erst im Laufe ihres Lebens.
(Quelle: Stiftung taubblind leben)
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Für gehörlose Besucher und Interessierte wird der Vortrag parallel in die Gebärdensprache übersetzt.
Es sind alle recht herzlich zu der Veranstaltung eingeladen.
(Der Vortrag findet im Rahmen des Studium generale statt.)
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