Zinnober, Scharlach, Parisrot
Geschichte, Herstellung und zerstörungsfreie Untersuchung an Farbmitteln und Färbungen im Mittelalter.
Bis heute fasziniert der in Gold und leuchtenden Farben strahlende Altar der Zwickauer Marienkirche. Farbe war im Mittelalter häufig mit Kostbarkeit verbunden; farbige Kleider konnten sich nur die Wohlhabenderen leisten. Doch standen den mittelalterlichen Malern und Färbern eine ganze Reihe mineralischer und künstlicher Pigmente sowie organischer Naturfarbstoffe zur Verfügung. Für die historische und kunsthistorische Forschung bietet die Kenntnis der verwendeten Farbmittel wesentliche Einblicke in die Arbeit der Künstler, technische Entwicklungen und Handelsnetzwerke. Für die Restaurierung ist dieses Wissen unabdingbare Voraussetzung für die Entwicklung von Konservierungskonzepten. Aus konservatorischer Sicht ist jedoch die Entnahme von Proben für die Analyse häufig problematisch, vielfach auch nicht akzeptabel. Dies gilt besonders für kleinteilige fragile Malereien wie die Buchmalerei. Hier sind also zerstörungsfreie Analysemethoden gefragt.
Im Zentrum des Vortrags wird daher nicht der Zwickauer Altar stehen, sondern einige bedeutende Beispiele mittelalterlicher Buchmalerei, anhand derer Möglichkeiten und Grenzen zerstörungsfreier Analysemethoden für die Erforschung der mittelalterlicher Farbmittel aufgezeigt werden sollen. Sinnvolle Forschung an historischer Materialität ist nur im transdisziplinären Dialog möglich. Daher soll die naturwissenschaftliche Methodik ausgehend von den kunsthistorischen, historischen und restauratorischen Fragestellungen diskutiert werden.
Frau Dr. phil. Doris Oltrogge
Am 01.12.15 um 17 Uhr findet der Vortrag von
Frau Dr. phil. Doris Oltrogge in der Hauptbibliothek statt.
Der Eintritt ist frei!
Alle Interessierten sind recht herzlich dazu eingeladen!
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Zwickau-Chemnitz der DGZfP statt.
Die Teilnahme können sich Studierende auf ihrem
Nachweisbogen zum Studium generale eintragen lassen.